Die Drosselgasse wurde erstmals im 15. Jahrhundert als Quartier von Rheinschiffern erwähnt.
Nachdem sich auch einige Winzergasthäuser angesiedelt hatten, etablierten sich im 18. und 19. Jahrhundert Straußwirtschaften im Rüdesheimer Stadtgebiet.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Lokale beliebte Ausflugsziele.
Der „Drosselhof“ buhlte mit Live-Musik um Kunden und ließ hierzu auch eigene Trinklieder schreiben.
Der Wirt Johannes Müller bot Studenten der Binger Technischen Hochschule sonntags kostenlose Bewirtung, wofür diese im Gegenzug durch Singen von Kneipliedern Gäste anlocken sollten.
1887 verfasste Otto Hausmann (1837-1916) eigens das Lied
„Zu Rüdesheim in der Drosselgass'“
Liedtext:
Zu Rüdesheim in der Drosselgass',
Kein Wandrer geht vorbei;
Da segnet Gott die Fröhlichkeit
Der Zecherkumpanei.
Bläst draußen noch so kalt der Wind,
Hier schmilzt und bricht das Eis.
Das Herz taut auf, Glas klingt an Glas,
Laut tönt's im Zecherkreis:
Refrain:
Zu Rüdesheim in der Drosselgass',
Schlägt nachts die Uhr auch zwölf,
Wir weichen nicht vom Tugendpfad,
Vom Paragraphen elf.
Das Gäßlein, Gott sei Dank, ist schmal,
Wenn man nach Hause geht;
Man tastet rechts, man tastet links
Und murmelt halb verdreht