Wiener Praterleben

Wiener Praterleben /Sportpalastwalzer

„Wiener Praterleben“ ist ein von Siegfried Translateur im Jahr 1892 komponierter Walzer, der in den 1920er Jahren in Berlin auch unter dem Namen „Sportpalastwalzer“  populär wurde.

 

1891 hatte sich Siegfried Translateur in Wien niedergelassen, um am Konservatorium Musik zu studieren.

Bereits ein Jahr später, 17-jährig, komponierte er unter dem Eindruck des damaligen Wiener Praters den Walzer „Wiener Praterleben“.

„Für jeden Tanz mussten 10 Kreuzer entrichtet werden. Damit auch die Armen in den Genuss eines Tanzes kamen, gab es einmal am Abend einen sogenannten „Vorzugstanz“ zu 4 Kreuzern, angekündigt wurde dieser durch Händeklatschen vom Tanzmeister.

Dieses Signal, das dann vom Publikum weitergegeben wurde, nahm Translateur in seinen Walzer auf.“

Siegfried Translateur (* 19. Juni 1875 in Bad Carlsruhe, Oberschlesien; † 1. März 1944 in Theresienstadt)

war ein deutscher Komponist, Kapellmeister und Musikverleger.

 

1923 wurde das Stück vom Orchester Otto Kermbach erstmals beim Berliner Sechstagerennen im Sportpalast gespielt. Das Stück war dort so beliebt, dass es weiter regelmäßig gespielt und schließlich „Sportpalastwalzer“ genannt wurde.

 

Das Stück ist untrennbar mit Reinhold „Krücke“ Habisch verbunden, einem großen Fan des Berliner Sechstagerennens, der seinen Traum, selbst Radrennfahrer zu werden, aufgeben musste, nachdem er durch einen Unfall ein Bein verloren hatte. „Krücke“ Habisch, auch genannt „Olle Krücke“, fing allmählich an, die vier gleichen Töne des Walzers, die nach den ersten zwei Takten der zweiten Walzersequenz folgen – also jenes von Translateur aufgenommene Händeklatschen –, scharf mitzupfeifen, was dann vom Publikum übernommen wurde. Diese Pfiffe wurden seitdem in die meisten Versionen des Walzers eingebaut. Damit wurde ein musikalischer Klassiker geschaffen, der bis heute mit den Sechstagerennen in Verbindung gebracht wird.

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