Das Lied „Die Vogelhochzeit“ gehört zu den bekanntesten deutschen Volksliedern.
Es handelt von der Vermählung einer männlichen Drossel mit einer weiblichen Amsel.
Der Text der Vogelhochzeit ist bereits im Wienhäuser Liederbuch überliefert, dessen Entstehungszeit auf etwa 1470 datiert wird. Ein um 1530 in Nürnberg gedrucktes „fliegendes Blatt“ sowie ein weiterer, 1613 vermutlich in Basel hergestellter Druck zeugen von der Verbreitung des Liedes in der Frühen Neuzeit. Die zugehörige Melodie ist seit Anfang des 17. Jahrhunderts nachweisbar.
In seiner 1778 erschienenen Sammlung (die heute unter dem Titel Stimmen der Völker in Liedern bekannt ist) gibt Johann Gottfried Herder ein „wendisches Volkslied“ von der Vogelhochzeit wieder, das von Goethe wörtlich in seinem 1789 verfassten Singspiel Die Fischerin übernommen wird.
Melodie
Der Liedtext mag im Widerspruch zur biologischen Systematik stehen, in der die Amsel zur Familie der Drosseln gezählt wird. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass mit „Drossel“ in diesem Lied ein Vogel gemeint ist, der „Drossel“ als Bestandteil seines Namens, z. B. „Spottdrossel“, „Singdrossel“, „Misteldrossel“ usw. trägt. Einer Hochzeit zwischen Amsel und Drossel stünde somit nichts im Wege. Fraglich bleibt allerdings weiterhin, wer das „Drosselein“ ist, das die Braut ins Kämmerlein führt. Nach der derzeit herrschenden Meinung dürfte es sich um den jüngeren Bruder der Braut handeln. Die kurzen Strophen beschreiben das Verhalten der Hochzeitsgäste, von denen jeder einer anderen Vogelart angehört. Auch die den Feierlichkeiten folgende Hochzeitsnacht wird in einigen Versionen des Textes angedeutet.
Form und Inhalt des Liedes laden in ihrer Einfachheit dazu ein, selbst neue Strophen zu bilden. Dazu trägt nicht zuletzt auch das unorthodoxe Verständnis der Reimkunst bei, das sich in allen Versionen des überlieferten Textes findet: Damit sie sich auf „Musikanten“ reimen, werden zum Beispiel die „Enten“ bairisch als „Anten“ benannt. (Auszug Wikipedia)
Text des Liedes:
Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde.