Sankt Martin

Volkslieder, Kinderlieder,

Heimatlieder aus Deutschland

Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind

„Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ ist ein deutschsprachiges Lied, entstanden ist es Ende des 19. Jahrhunderts, wahrscheinlich am Niederrhein.

In braven reinen Reimen wird die Legende des heiligen Martin (316/17–397) erzählt, die Geschichte des römischen Offiziers, der aus Erbarmen mit einem Bettler am Wegesrand seinen Mantel teilt, den Dienst quittiert und später Bischof von Tours wird.

Gesungen werden fast nur noch die Strophen 1-4, da die nachfolgenden Strophen 5-8 die Geschichte des makellosen Wohltäters Martin ‚entzaubern‘.

So erscheint dem potentiellen Heiligen im Traum Gott persönlich, bekleidet mit eben jenem Mantelstück, das der Soldat teilt.

Die ganze Szenerie bei Wind und Schnee wird mit der Gottesbegegnung enträtselt.

Martin ist nicht mehr nur der uneigennützige römische Soldat und barmherzige Wohltäter,

mit der Begegnung von Gott wird er zum Jünger, welcher ihn im Jahre 371 zum Hirten macht, einem Hirten mit Bischofsstab.

 

Der Martinstag (auch Sankt-Martins-Tag oder Martinsfest, in Altbayern, Thüringen und Österreich auch Martini, von lat. [Festum Sancti] Martini, „Fest des heiligen Martin“) ist im Kirchenjahr das Fest des heiligen Martin von Tours am 11. November.

Das Datum des gebotenen Gedenktags im römischen Generalkalender, das sich auch in orthodoxen Heiligenkalendern, im evangelischen Namenkalender und dem anglikanischen Common Worship findet, ist von der Grablegung des Bischofs Martin von Tours am 11. November 397 abgeleitet.

Der Martinstag ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, darunter das Martinsgansessen, der Martinszug und das Martinssingen.

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin

ritt durch Schnee und Wind,

sein Roß das trug ihn fort geschwind.

Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:

sein Mantel deckt' ihn warm und gut.

 

Im Schnee saß, im Schnee saß,

im Schnee da saß ein armer Mann,

hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an.

"O helft mir doch in meiner Not,

sonst ist der bittre Frost mein Tod!"

 

Sankt Martin, Sankt Martin,

Sankt Martin zog die Zügel an,

sein Roß stand still beim armen Mann,

Sankt Martin mit dem Schwerte teilt'

den warmen Mantel unverweilt.

 

Sankt Martin, Sankt Martin

Sankt Martin gab den halben still,

der Bettler rasch ihm danken will.

Sankt Martin aber ritt in Eil'

hinweg mit seinem Mantelteil.

Sankt Martin
Sankt Martin

Sankt Martin, Sankt Martin,

Sankt Martin legt sich müd' zur Ruh

da tritt im Traum der Herr dazu.

Er trägt des Mantels Stück als Kleid

sein Antlitz strahlet Lieblichkeit.

 

Sankt Martin, Sankt Martin,

Sankt Martin sieht ihn staunend an,

der Herr zeigt ihm die Wege an.

Er führt in seine Kirch' ihn ein,

und Martin will sein Jünger sein.

 

Sankt Martin, Sankt Martin,

Sankt Martin wurde Priester gar

und diente fromm an dem Altar,

das ziert ihn wohl bis an das Grab,

zuletzt trug er den Bischofsstab.

 

Sankt Martin, Sankt Martin,

Sankt Martin, o du Gottesmann,

nun höre unser Flehen an,

O bitt' für uns in dieser Zeit

und führe uns zur Seligkeit.

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