Zigeunerleben

Im Schatten des Waldes

Zigeunerleben

„Im Schatten des Waldes“,  auch Lieder Op. 29 Nr. 3: Im Schatten des Waldes „Zigeuner leben“ ist ein Lied von Robert Schumann (* 8. Juni 1810 in Zwickau, Königreich Sachsen; † 29. Juli 1856 in Endenich, Rheinprovinz, heute Ortsteil von Bonn). Er war ein deutscher Komponist, Musikkritiker und Dirigent. Er wird heute zu den bedeutendsten Komponisten der Romantik gezählt.

Der Text ist von Emanuel Geibel.

Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker. Er war ein ab Mitte des 19. Jahrhunderts populärer Autor,[dessen Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte.

Liedtext:

 

Im Schatten des Waldes, im Buchengezweig,

Da regt sich’s und raschelt und flüstert zugleich.

Es flackern die Flammen, es gaukelt der Schein

Um bunte Gestalten, um Laub und Gestein.

 

Das ist der Zigeuner bewegliche Schaar,

Mit blitzendem Aug’ und mit wallendem Haar,

Gesäugt an des Niles geheiligter Flut,

Gebräunt von Hispaniens südlicher Glut.

 

Ums lodernde Feuer in schwellendem Grün,

Da lagern die Männer verwildert und kühn.

Da kauern die Weiber und rüsten das Mahl,

Und füllen geschäftig den alten Pokal.

 

Und Sagen und Lieder ertönen im Rund,

Wie Spaniens Gärten so blühend und bunt.

Und magische Sprüche für Not und Gefahr,

Verkündet die Alte der horchenden Schaar.

 

Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz.

Da sprühen die Fackeln im rötlichen Glanz.

Heiß lockt die Gitarre, die Zimbel erklingt.

Wie wilder und wilder der Reigen sich schlingt

 

Dann ruhn sie ermüdet von nächtlichen Reihn.

Es rauschen die Wipfel in Schlummer sie ein.

Und die aus der sonnigen Heimat verbannt,

sie schauen im Traume das gesegnete Land.

 

Doch wie nun im Osten der Morgen erwacht,

Verlöschen die schönen Gebilde der Nacht,

Laut scharret das Maultier bei Tagesbeginn,

Fort zieh'n die Gestalten. Wer sagt dir wohin?

logic pro