Franken Nürnberg
Wappen von Franken

Volkslieder Heimat- und Wanderlieder

Frankenlied (Lied der Franken, Frankenhymne)

 

Das „Frankenlied“ oder „Lied der Franken“ ist die inoffizielle Landeshymne von Franken und eines der bekanntesten Studentenlieder.

Es wird in den Regierungsbezirken Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken auch bei offiziellen Anlässen gesungen, meistens nach der Deutschen Nationalhymne und der Bayernhymne.

Der Text stammt von Joseph Victor von Scheffel, die Melodie von Valentin Eduard Becker.

Scheffel schrieb das Wanderlied als literarisches Zeugnis der Wanderlust im Sommer 1859.

Damals weilte er mehrere Wochen im Kloster Banz beim Staffelberg.

Liedtext:

 

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,

wer lange sitzt, muss rosten.

Den allerschönsten1 Sonnenschein

lässt uns der Himmel kosten.

Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid

der fahrenden Scholaren.

Ich will zur schönen Sommerszeit

ins Land der Franken fahren,

valeri, valera, valeri, valera,

ins Land der Franken fahren!

 

Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,

schwer ist das Korn geraten.

Sie können auf des Maines Flut

die Schiffe kaum verladen.

Bald hebt sich auch das Herbsten an,

die Kelter harrt des Weines.

Der Winzer Schutzherr Kilian

beschert uns etwas Feines,

valeri, valera, valeri, valera,

beschert uns etwas Feines.

 

Wallfahrer ziehen durch das Tal

mit fliegenden Standarten.

Hell grüßt ihr doppelter Choral

den weiten Gottesgarten.

Wie gerne wär’ ich mitgewallt,

ihr Pfarr’ wollt mich nicht haben!

So muss ich seitwärts durch den Wald

als räudig Schäflein traben,

valeri, valera, valeri, valera,

als räudig Schäflein traben.

 

Zum heil’gen Veit von Staffelstein

komm ich empor gestiegen,

und seh’ die Lande um den Main

zu meinen Füßen liegen.

Von Bamberg bis zum Grabfeldgau

umrahmen Berg und Hügel

die breite stromdurchglänzte Au.

Ich wollt’, mir wüchsen Flügel,

valeri, valera, valeri, valera,

ich wollt’, mir wüchsen Flügel.

 

Einsiedelmann ist nicht zu Haus’,

dieweil es Zeit zu mähen.

Ich seh’ ihn an der Halde drauß’

bei einer Schnitt’rin stehen.

Verfahr’ner Schüler Stoßgebet

heißt: Herr, gib uns zu trinken!

Doch wer bei schöner Schnitt’rin steht,

dem mag man lange winken,

valeri, valera, valeri, valera,

dem mag man lange winken.

 

Einsiedel, das war missgetan,

dass du dich hubst von hinnen!

Es liegt, ich seh’s dem Keller an,

ein guter Jahrgang drinnen.

Hoiho, die Pforten brech’ ich ein

und trinke, was ich finde.

Du heil’ger Veit von Staffelstein

verzeih mir Durst und Sünde,

valeri, valera, valeri, valera,

verzeih mir Durst und Sünde!

logic pro