Es dunkelt schon in der Heide

Es dunkelt schon in der Heide

„Es dunkelt schon in der Heide" ist ein ostpreußisches Volkslied. Das Lied wurde aus mehreren Liedern zusammengesetzt aus sogenannten Wanderstrophen wie z.Bsp. „Ich hört ein Sich’lein rauschen“ und ist in dieser Form seit etwa 1535 bekannt. Die heute noch populäre Melodie kam zu Anfang des 19. Jahrhunderts hinzu. So entstand eine eingängige Melodie mit einem allerdings nicht leicht zu verstehenden Text. Ein junger Mann singt, dass die mühselige Arbeit mit der er befasst war, nun endlich erledigt ist. Allerdings hat er auch die Liebe verloren.

Die Arbeit ist getan, die Liebe vorbei, der Sänger muss nach einem Neubeginn suchen.

Es dunkelt schon in der Heide,

nach Hause lasst uns gehn.

Wir haben das Korn geschnitten,

mit unserm blanken Schwert.

 

Ich hörte die Sichel rauschen,

sie rauschte wohl durch das Korn.

Ich hörte mein Feinslieb klagen,

sie hätt ihr Lieb verlorn.

 

Hast du dein Lieb verloren,

so hab ich noch das mein:

So wollen wir beid´ mit´nander

uns winden ein Kränzelein.

 

Ein Kränzelein von Rosen

ein Sträußelein von Klee.

Zu Frankfurt an der Brücke,

da liegt ein tiefer Schnee.

 

Der Schnee, der ist zerschmolzen,

das Wasser läuft dahin;

kommst mir aus meinen Augen,

kommst mir nicht aus dem Sinn!

 

In meines Vaters Garten,

das stehn zwei Bäumelein.

Das eine trägt Muskaten,

das andre Braunnägelein.

 

Muskaten, die sind süße,

Braunnägelein sind schön.

Wir beide müssen und scheiden,

ja scheiden, das tut weh.

logic pro