Dorfschule

Das Lied vom armen Dorfschulmeisterlein

„Das Lied vom armen Dorfschulmeisterlein“

beschreibt sehr anschaulich und mit derben Humor die Situation der Lehrer in der Zeit zu

Anfang des 19. Jahrhunderts.

Das Lied geht zurück auf eine 24-strophige kritische Lieddichtung des Lehrers Samuel Friedrich Sauter (1766-1846) aus Flehingen in Baden, die das schwierige Auskommen der Dorfschullehrer zum Inhalt hatte.

In einem Dorf im Bayernland, Bayernland,

da lebt uns allen wohlbekannt, wohlbekannt,

(2x) da wohnt in seinem Häuschen klein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Am Sonntag ist er Organist, Organist,

am Montag fährt er seinen Mist, seinen Mist,

(2x) am Dienstag hütet er die Schwein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Am Mittwoch fährt er in die Stadt, in die Stadt,

und kauft, was er zu kaufen hat, kaufen hat,

(2x) an halben Hering kauft er ein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Am Donnerstag, da geht er in die Schul, in die Schul,

und legt die Buben übern Stuhl,

(2x) haut sie so lange, bis sie schrein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Und wenn im Dorf a Hochzeit ist, Hochzeit ist,

dann könnt ihr sehen, wie er frisst, wie er frisst,

(2x) die größte Wurst ist ihm zu klein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Und wenn im Dorf dann einer schlacht, einer schlacht,

dann könnt ihr sehen, wie er lacht, wie er lacht,

(2x) die halbe Sau frisst er allein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Und wenns im Dorf dann einmal brennt, einmal brennt,

dann könnt ihr sehen, wie er rennt, wie er rennt,

(2x) die nächste Ecke rennt er ein,

das arme Dorfschulmeisterlein.

 

Und wenn er dann gestorben ist, gestorben ist,

begräbt man ihn auf seinem Mist, seinem Mist,

(2x) dann singen alle Engelein,

das Lied vom Dorfschulmeisterlein.

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