Wanze Auf der Lauer

Volkslieder Heimat- und Wanderlieder

Auf der Mauer, auf der Lauer

„Auf der Mauer, auf der Lauer“ ist ein Kinderlied, das auf dem Prinzip des Lückentextliedes basiert.

 

Im Verlauf des Liedes wird dabei pro Strophe von den Worten „Wanze“ und „tanzen“ jeweils ein Laut entfernt, bis schließlich eine Pause gemacht werden muss. In einer schwierigeren Variante werden auch „an“ und „kann“ entsprechend verkürzt. Das Lied kann auch als Pfänderspiel verwendet werden: wer beim Weglassen der Laute einen Fehler macht, muss ein Pfand abgeben.

 

Wanze, an, tanzen, kann

Wanze, an, tanze, kann – Dieser Schritt wird oft übersprungen.

Wanz, an, tanz, kann

Wan, an, tan, kann

Wa, a, ta, ka

W, —, t, k

—, —, —, —

 

Der älteste bekannte Druck des Liedes steht bei Georg Lehmann: Nürnberger Kinderlieder in der Zeitschrift „Das Bayerland „(Jahrgang I, 1890).

Ab Beginn des 20. Jahrhunderts ist es auch in Schlesien, Sachsen, Württemberg, Baden und Niederösterreich nachweisbar.

 

In der DDR wurde das Lied bisweilen mit ironischem Bezug auf die Berliner Mauer und die Stasi gesungen, da der Begriff „Wanze“ umgangssprachlich auch für ein Abhörgerät stehen kann.

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