Wo die Nordseewellen

Wo die Nordseewellen (Friesenlied)

Im Jahr 1908 komponierte Simon Krannig nach dem Text des Gedichtes „Mine Heimat“ von Martha Müller-Grählert sein heute bekanntestes Lied, das „Ostseewellenlied“, welches in einer Variation als „Nordseewellen- oder Friesenlied“ in den 1920er Jahren populär wurde.

 

Simon Krannig kam am 19. November 1866 in Lauchröden (heute Gemeinde Gerstungen, Wartburgkreis, Thüringen) zur Welt.

Schon in früher Jugend erlernte er bei einem Lauchröder Lehrer das Orgelspiel.

1891 fand er, nach Jahren der Wanderschaft als Schreinergeselle, in Zürich eine dauerhafte Heimat. Krannig war 32 Jahre lang aktives Mitglied des Arbeitermännerchores Zürich, später dessen Leiter und stellvertretender Direktor des Kirchenchores St. Peter.

Krannig starb am 11. Dezember 1936 in Zürich.

 

Martha Müller-Grählert, die den Text zu dem Lied schrieb, wurde am 20. Dezember 1876 in Barth geboren und starb am 19. November 1939 in Franzburg.

Wo de Nordseewellen trecken an den Strand,

wo de gäle Ginster bleught in’ Dünensand,

wo de Möwen schriegen grell in’t Stormgebrus,

dor is mine Heimat, dor bün ick tau Hus.

 

Well- un Wogenruschen wiern min Weigenlied,

un de hogen Dünen seg’n min Kinnertied,

seg'n uck mine Sähnsucht un min heit Begehr,

in de Welt tau fleigen öwer Land un Meer.

 

Woll hett mi dat Läwen dit Verlangen stillt,

hett mi allens gäwen, wat min Hart erfüllt,

allens is verschwunden, wat mi quält un drew,

häw nu Fräden funden, doch de Sähnsucht blew.

 

Sähnsucht nah dat lütte, stille Inselland,

wo de Wellen trecken an den witten Strand

wo de Möwen schriegen gell in’t Stormgebrus;

denn dor is min Heimat, dor bün ickt tau Hus!

Wo die Nordseewellen
Wo die Nordseewellen
Wo die Nordseewellen

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