Pollice Verso von Jean-Léon Gérôme 1872

Einzug der Gladiatoren

„Einzug der Gladiatoren“ ist ein Triumphmarsch des Komponisten Julius Fučík (op. 68) aus dem Jahr 1899.

 

Julius Fučík schrieb den Marsch am 17. Oktober 1899 in Sarajevo, wo er seit 1897 als Militärkapellmeister der österreichisch-ungarischen Armee stationiert war.

 

Ursprünglich nannte er das Stück Grande Marche Chromatique. Der Marsch demonstriert den damals neuesten Stand der Spieltechnik und Bauweise von Blechblasinstrumenten, die in allen Instrumenten und Lagen schnelle und ebenmäßige chromatische Gänge erlaubten.

Fučík war aber von der Beschreibung eines Gladiatoren-Auftritts in einem römischen Amphitheater in Henryk Sienkiewiczs Roman „Quo Vadis“ (1895, dt.: 1896) so beeindruckt, dass er den Titel seines Werkes bald änderte. Die Formulierung „Einzug der Gladiatoren“ ist 1877 in zwei Beschreibungen Pompejis bekannt und wahrscheinlich älter.

 

Bekannt ist vor allem der erste Teil nach einer kurzen, pathetischen Introduktion, in dem die Trompeten das bekannte Motiv spielen. Der zweite Teil wird von chromatischen Figuren im Bass dominiert, die den Kampf der Gladiatoren darstellen. Der dritte Teil ist ein langsames Trio, der den Aufmarsch der Helden und Reiter beschreibt.

 

Das Stück ist im 2/2-Takt gehalten und hat ein sehr schnelles, geradezu überstürzt wirkendes Tempo.

Daher wird es meist parodistisch gebraucht, obwohl es ursprünglich ernst gemeint war.

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