erzgebirge

Deitsch on frei woll’n mer sei !

Das Lied  „Deitsch on frei wolln mer sei !" ist von dem aus dem Erzgebirge stammenden Volksdichter Anton Günther, der in regionaler Mundart sang.

Anton Günther (* 5. Juni 1876 in Gottesgab, Böhmen; † 29. April 1937 ebenda) war ein deutscher Volksdichter und Sänger des Erzgebirges. Er gilt als Erfinder der Liedpostkarte.

 

Das Lied  „Deitsch on frei wolln mer sei !“  ist die inoffizielle Hymne des Erzgebirge.

„Deitsch on frei wolln mer sei!" entstand im Jahr 1908 als Antwort für die deutsche Minderheit in Böhmen und die nationalen Spannungen in der Region.

Anton Günthers Lieder waren und sind im Erzgebirge stets präsent.

Liedtext:

 

Heil eich, ihr deitschen Brüder!

Grüß Gott viel tausend Mol!

Auf, singt deitsche Lieder,

deß rauscht ve Barg ze Tol.

Denn's gilt ja onnrer Haamit

in alter deitscher Trei;

loßt's weit in Land nei klinge,

deß mer Arzgebirger sei.

Deitsch on frei wolln mer sei,

on do bleibn mer aah derbei,

weil mer Arzgebirger sei!

 

Mog aah der Stormwind sausen

huch drubn of freier Höh,

liegn Barg on Wälder draußen

versteckt in tiefen Schnee,

in onnre Elternhütten

do wuhnt Gemütlichkeit,

on alte deitsche Sitten

sei derham be onnre Leit.

Deitsch on frei wolln mer sei,

on do bleibn mer aah derbei,

weil mer Arzgebirger sei!

 

Trebbt aah es Schicksal immer

in fremder Walt ons naus,

vergassen wolln mer'sch nimmer

es liebe Elternhaus.

Wu mir als klaane Gonge

ganz uhne Sorg on Müh

in Wald sei nausgespronge,

dorten zieht's ons wieder hi.

Deitsch on frei wolln mer sei,

on do bleibn mer aah derbei,

weil mer Arzgebirger sei!

 

Wos sister onnre Alten

bewahrt ons habn mei Tog,

do wolln mer fest drauf halten

of onnrer Mottersproch;

denn's is ja doch es beste,

es allerhöchste Gut,

onnrer alten deitschen Haamit

gilt der letzte Troppen Blut.

Deitsch on frei wolln mer sei,

on do bleibn mer aah derbei,

weil mer Arzgebirger sei!

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